Walpurgisnacht-Demo: Gegen Kapitalismus und Patriarchat! 

Gemeinsam zur Walpurgisnacht auf die Straße! Gegen Kapitalismus und Patriarchat! 

– Take Back The Night –

30.4.23 • 19 Uhr • Willy-Brandt-Platz

ALL GENDER STARTKUNDGEBUNG • FLINTA* ONLY DEMO • MACKER VERPISST EUCH – SONST SORGEN WIR DAFÜR!

+++++++Walpurgisnachtdemo am 30.04. – Wichtig Änderung: Demo FLINTA* only, Startkundgebung All Gender+++++++

Uns hat viel Kritik dafür erreicht, dass wir die Walpurgisnachtdemo als All-Gender-Demo geplant haben. In der Szene, in Gesprächen und diversen Chat-Gruppen wurde erheblich Unzufriedenheit geäußert. Walpurgisnachtdemos unter dem Motto “Take back the night” sind und waren traditionell FLINTA* only Demos. Dabei sollte im Fokus stehen, dass FLINTA* sich die Straße nehmen, die sonst ein Ort männlicher Vorherrschaft und patriarchaler Gewalt sind. Es war ein politischer Fehler, dem nicht gerecht zu werden. Deshalb haben wir uns die Debatten zu Herzen genommen, viel diskutiert und uns entschieden, dass wir auf diese Kritik eingehen möchten: wir haben uns entscheiden, nur eine All-Gender Startkundgebung zu machen, aber die Demo danach FLINTA* only zu laufen.

Nichtsdestotrotz soll das nicht das Ende der Debatte sein. Wir werden im Anschluss an die Demo diverse Gruppen zu einem Nachbereitungstreffen einladen. Dort möchten wir transparent machen, wie es zu der ursprünglichen Entscheidungen gekommen ist und warum wir uns kurzfristig entschieden haben, doch noch auf die Kritik einzugehen.

Wir hoffen, dass diese Nachricht noch viele Genoss*innen erreicht. Also teilt sie gerne fleißig. Wir sehen uns am 30.04. auf der Straße und setzen gemeinsam als feministische Bewegung ein starkes Zeichen gegen Antifeminismus und patriarchale Gewalt. Alerta feminista!

AUFRUF

Wir holen uns die Straße zurück! Seit den 70er Jahren gehen an der Walpurgisnacht FLINTAs auf die Straße, um sich gegen patriarchale Gewalt zu versammeln und ihre Wut gemeinsam lautstark zu machen. Die unangemeldeten Nachtdemos unter dem Motto “Take back the Night!” fanden an den Orten statt, an denen vorher FLINTAs Opfer sexualisierter Gewalt wurden. Sie nahmen sich so die Nacht und die Straßen zurück, die für sie als unsicher galten.

In einem positiven Bezug auf die angeblichen Hexenversammlungen in der Walpurgisnacht in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai begannen Feminist*innen in den 70er Jahren die Gewalt an FLINTAs öffentlich zu thematisieren, sich gemeinsam dagegen zu organisieren und ihre Wut über das patriarchale System auf die Straße zu bringen.

Übergriffe, Gewalt und Femizide sind auch heute noch eine alltägliche Erfahrung für FLINTAs. Die Straßen sind für uns nicht sicherer geworden! Wir leben mit der ständigen Gefahr, Opfer sexualisierter Gewalt zu werden. Diese ist im patriarchalen Kapitalismus omnipräsent. Denn dort, wo weiblich gelesene Körper ständig zur Ware gemacht werden, wo sie immer als konsumierbar dargestellt werden, da ist der nächste Übergriff schon ideologisch vorbereitet worden. Dort, wo die Arbeit von FLINTAs systematisch abgewertet, unterbezahlt und prekarisiert wird, da entstehen immer wieder ökonomische Abhängigkeiten, welche die Grundlage für sexualisierte Gewalt und Ausbeutung bieten. So gehen Kapitalismus und Patriarchat Hand in Hand.

Deshalb ist der Kampf gegen das Patriarchat immer auch ein Kampf gegen das Kapital. Diesen Kampf können wir nur gemeinsam führen. Wir können uns dabei weder auf Cops noch den Staatsapperat verlassen. Wir müssen uns über Grenzen hinweg mit den Kämpfen anderer FLINTAs solidarisieren, einander wertschätzen, gemeinsam Handeln. Wir lassen Betroffene nicht alleine, wir lassen uns nicht voneinander isolieren, wir nehmen und den Raum, der uns zusteht. Unser Unterdrücker ist der patriarchale Kapitalismus, der unsere Handlungsräume und Lebensgrundlagen einschränkt. Dieses System will uns am Boden sehen! Konsequente feministische Politik, Vernetzung und Aktionen sind die Mittel, mit denen wir unseren Kampf führen müssen, gegen jeden patriarchalen Backlash!

Wir nehmen uns die Straße zurück! Wir lassen uns die Gewalt nicht länger bieten!

Wir holen uns die Straße aber auch zurück, um unsere Geschlossenheit und Gemeinsamkeiten stark zu machen. Denn unsere Wut vereint uns und macht uns stärker! Kommt mit uns am 30.04.2023 auf die Straße und let’s take back the night – gegen Kapitalismus und Patriarchat!