No Quds Tag Frankfurt!

29. März 2025 | 14:00 Uhr | Rathenauplatz, Frankfurt

Derzeit ist davon auszugehen, dass Anhänger*innen des iranischen Regimes zum diesjährigen al-Quds-Tag erneut für die Vernichtung Israels auf Frankfurts Straßen demonstrieren wollen. Seit 2015 findet dieser Aufmarsch jährlich statt und spielt dabei eine zentrale Rolle für die europaweite Vernetzung von Islamist*innen – doch erst im letzten Jahr hat sich ein antifaschistisches Bündnis gebildet, dass sich dem Vernichtungsantisemitismus Irans und seiner Verbündeten entgegenstellt. Diesen ersten Schritt setzen wir auch in diesem Jahr fort!

Die Anhänger*innen des iranischen Regimes wollen an diesem Tag für die Vernichtung des jüdischen Staats demonstrieren, doch sie eint mehr als bloß der Hass auf den jüdischen Staat: die Ideologie der Islamischen Republik.

Die iranische Bevölkerung leidet im schiitischen Gottesstaat in vielerlei Hinsicht: Nach der Revolution 1979 wurden politische Parteien verboten, linke Organisationen zerschlagen und Oppositionelle teils massenhaft exekutiert. Frauen wurden per Verfassung zu Menschen zweiter Klasse degradiert, sexuelle Gewalt durchzieht den Herrschaftsapparat der Mullahs und die sogenannte ‚Sitten-Polizei’ verschleppt, misshandelt und ermordet Frauen im Auftrag der Regierenden. Der Fall der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini hat eine revolutionäre Bewegung in Gang gesetzt, die sich unter der Parole „Frau – Leben – Freiheit“ dem Sturz der Islamischen Republik verschrieben hat.

Und trotz alledem steht die „feministische Außenpolitik“ Deutschlands in einer langen Tradition von Appeasement und Kooperation mit dem Regime, die dessen expansionistische Politik nicht nur duldet, sondern vor allem durch das sog. Atomabkommen aktiv befördert!

Zudem hat die Islamische Republik derzeit die weltweit höchste Hinrichtungsquote pro Kopf. Seit ihrem Bestehen sind in der Islamischen Republik tausende vermeintliche und reale Homosexuelle erhängt worden – oft öffentlich, teils an Baukränen, die aus Deutschland geliefert wurden. 

Ethnische und religiöse Minderheiten im Iran wie Belutsch*innen, Kurd*innen oder Bahai werden strukturell diskriminiert und verfolgt. Der Hass des Regimes auf die kurdische Bewegung und die von ihr verkörperten politischen Prinzipien des Säkularismus und der Frauenbefreiung ist so alt wie die Islamische Republik selbst. Er zeigt sich nicht nur in Angriffen auf die Autonome Region Kurdistan im Nordirak und die kurdisch geführte demokratische Selbstverwaltung in Rojava, sondern auch in der gezielten Hinrichtung kurdischer Gefangener. Auch die Aktivist*innen Verisheh Moradi und Pakhshan Azizi gehören zu denjenigen, die aktuell in Haft und von diesem Schicksal akut bedroht sind.

Der Wunsch nach der Vernichtung Israels und der Angriff auf jüdische Menschen und Einrichtungen weltweit gehören zu den Grundpfeilern der Islamischen Republik Iran und durchzieht ihre 46-jährige Geschichte. Der bereits 1979 ausgerufene Quds-Tag zur ‚Befreiung‘ Jerusalems (arabisch al-Quds) wird mittlerweile weltweit zelebriert. Das Massaker am 07. Oktober 2023 hat in seiner schieren Brutalität gegenüber Jüdinnen*Juden sowie Israelis sowie der massenhaften Angriffe mit Drohnen und Langstreckenraketen im vergangenen Jahr deutlich gemacht, wie sich die Mullahs und ihre Anhänger*innen eine solche ‚Befreiung‘ vorstellen. Mit dem Sturz des Assad-Regimes und der Schwächung der Hisbollah hat das Mullah-Regime wichtige Verbündete in der Region eingebüßt – an seinen imperialen Ambitionen ändert das jedoch nichts.

Die Anhänger, die zum Quds-Tag auf Frankfurts Straßen aufmarschieren, stehen für diese Ideologie, die sich durch (Vernichtungs-)Antisemitismus, Homo- und Queerfeindlichkeit, Rassismus und Misogynie auszeichnet!

Als antifaschistische Initiative rufen wir alle progressiven Gegner*innen der Islamischen Republik dazu auf, am 29.03.2025 um 14:00 Uhr am Rathenauplatz gemeinsam mit uns auf die Straße zu gehen.

Gegen den Quds-Tag in Frankfurt!
Für ein Ende der Islamischen Republik und Frieden im Nahen Osten!
Am Yisrael chai!
Jin – Jiyan – Azadi!
Zan – Zendegi – Azadi!

Die Unterzeichnenden:

Initiative 7. Oktober
Generation Azadi
Antifaschistisches Kollektiv in Theorie und Aktion aus Mainz (Makita)
Kritische Intervention Wiesbaden (KiWi)
Antifaschistische Basisgruppe Frankfurt/Offenbach (abg)
Antifaschistisches Kollektiv 069
LOS! Offenbach Solidarisch
Offenes Antifaschistisches Treffen (OAT) FFM