Am Sonntag, 23.10.2022, demonstrierten wir in Offenbach mit ca. 150 Menschen gegen fundamentalistische und rechte AbtreibungsgegnerInnen unter anderem vor dem kroatisch-katholischen Gemeindehaus in Offenbach. Aufgerufen zur Demo hatten wir als Bündnis rund um die Kampagne “Safe Abortion und körperliche Selbstbestimmung – Für Alle, jederzeit und überall!”. Als Bündnis fordern wir gemeinsam, dass körperliche Selbstbestimmung und die Entscheidung über eine Schwangerschaft oder ihren Abbruch allein bei den Betroffenen liegt. Dazu müssen sie ein Recht auf Zugang zu selbstbestimmtem, sicherem und kostenfreiem Schwangerschaftsabbruch und Schutz vor AbtreibungsgegnerInnen erhalten.
“Radikale Abtreibungsgegner*innen mit Verbindungen in die rechte Szene schüchtern und bedrohen seit Jahren Schwangere vor Pro Familia in Frankfurt. Wir nehmen das nicht länger hin! Heute tragen wir den Kampf zu ihnen und sagen: Ob Kinder oder keine, entscheiden wir alleine!”, so Nora Engel vom Bündnis.
Mit 7 Redebeiträgen, u.a. vom Feministisches Streikkollektiv Frankfurt am Main, dem Offenen Antifaschistischen Treffen Frankfurt, der Antifaschistische Basisgruppe [abg], Kritik und Praxis – Radikale Linke [f]rankfurt und FfeM, musikalischer Begleitung durch die Trommelgruppe Rythms of Resistance Frankfurt (ROR) und in kämpferischer Stimmung brachten die Demonstrant*innen ihre Forderungen lautstark auf die Straße. Kritisiert wurde, dass die Mitglieder des Frankfurter/Offenbacher Ablegers der Initiative “40 Tage für das Leben” Schwangere zweimal jährlich für 40 Tage auf ihrem Weg in die Schwangerschaftskonfliktberatung vor der Frankfurter Beratungsstelle profamilia bedrängen. Der Ableger wurde in der kroatisch-katholischen Kirche in Offenbach gegründet. Von bürgerlich-konservativer über christlich-fundamentalistischer bis offen rechtsradikaler Seite kommen reaktionäre Forderungen zur Einschränkung der Selbstbestimmungsrechte von FLINTAS (Frauen, Lesben, Inter-,Nicht-binären, Trans-, Agenderpersonen).
Dem stellte sich die Demonstration entschlossen entgegen, denn “sichere Abtreibung ist Teil medizinischer Grundversorgung und bedarf einer vollumfängliche Legalisierung für Alle” betonte zum Beispiel Alice L. in ihrem Redebeitrag.
Die Demonstration endete um 14 Uhr auf dem Wilhelmsplatz mit einer Sprachbotschaft mehrerer Personen, die selbst eine Schwangerschaft abgebrochen haben. Einige Betroffene betonten dabei, dass der Abbruch für sie nach wie vor die richtige Entscheidung gewesen sei.
Als Bündnis wollen wir auch weiterhin gegen AbtreibungsgegnerInnen und für Selbstbestimmung in Frankfurt und Offenbach aktiv sein.