Viele Fragen, wenige Antworten

Bericht von der Mahnwache zum 7. Termin des Untersuchungsausschusses zum rassistischen Anschlag in Hanau

Am 7. März organisierten wir in Wiesbaden eine Mahnwache begleitend zum dort stattfindenden Untersuchungsausschuss zu den rassistischen Morden des 19.02.2020 in Hanau. Bereits am Morgen trafen wir auf dem Dernschen Gelände ein, um erneut auf die Geschehnisse des 19. Februar 2020 aufmerksam zu machen. Auch nach über zwei Jahren gibt es noch viele offene Fragen zu dem Fall. Warum war der Notausgang der Arena Bar verschlossen? Warum war der Hanauer Notruf in der Nacht des Anschlags nicht ausreichend besetzt? Welche Rolle spielten die SEK-Beamten, die später durch extrem rechte Chatnachrichten auffielen? Das sind nur einige der Fragen, die sich die Angehörigen der Opfer des Anschlags immer noch stellen müssen. Auf der Mahnwache haben wir zusammen mit anderen Gruppen Redebeiträge gehalten und mehrere hundert Flyer an Passant*innen der Wiesbadener Innenstadt verteilt, um daran zu erinnern, dass die Tat vom 19. Februar immer noch nicht völlig aufgeklärt ist. Wir hoffen, dass der Untersuchungsausschuss endlich die offenen Fragen beantworten wird und die Behörden zwingt sich mit ihrem Rassismusproblem auseinanderzusetzen. 

Leider fielen die Ergebnisse des heutigen Ausschusses spärlich aus. In den öffentlichen Befragungen wurde die Tat zu einem Einzelfall, einem Amoklauf heruntergespielt. Auch an den Fragen der Parteien wurde deutlich, dass diese die Forderungen der Angehörigen, Überlebenden und der Initiative entweder nicht verstanden haben oder nicht ernst nahmen. Wir fordern eine kritischere Aufarbeitung des Landtags zu den behördlichen Versagen der Tatnacht und allen darauffolgenden Tagen!

Für Erinnerung, Aufklärung, Gerechtigkeit und Konsequenzen! Für mehr Informationen zum Untersuchungsausschuss, schaut mal bei der Initiative 19. Februar vorbei! #UNAhanau